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3 Tipps, was Sie bei der Gestaltung eines ergonomischen Arbeitsplatzes für 50+ Mitarbeiter berücksichtigen sollten 6.5.2022 | Jonna Patama

Treston Ergonomics Expert Jonna Patama

Jonna Patama

Product Group Manager & Ergonomics specialist
Ältere Mitarbeiter besitzen ein enormes Potenzial für Unternehmen, denn sie bringen viel Erfahrung, Persönlichkeit und Sozialkompetenz mit. Zudem sind sie motiviert und zuverlässig, wovon Unternehmen nur profitieren können. Umso wichtiger ist es, dass ihnen im Unternehmen eine besondere Aufmerksamkeit zukommt und altersgerechte Arbeitsbedingungen geschaffen werden.
Jonna Patama emphasizes the importance of an ergonomic workstation for ageing employees
Jonna Patama unterstreicht die Bedeutung eines ergonomischen Arbeitsplatzes für ältere Mitarbeiter 

Es besteht ein enormer gesellschaftlicher Bedarf, Wege zu finden, wie die Menschen am Arbeitsplatz gesund bleiben können. Politische Entscheidungen reichen alleine nicht aus.

Sind Sie ein Vorgesetzter für Menschen über 50? Dann wissen Sie, wovon die Rede ist. Aufgrund des demografischen Wandels, steigt weltweit der Anteil älterer Mitarbeiter stetig an. Inzwischen sind fast ein Drittel aller Arbeitnehmer über 50 Jahre alt. Ebenso steigen die Lebenserwartung und das Rentenalter der Menschen stetig an. Dagegen steht, dass die Zahl der gesunden Arbeitsjahre jedoch nicht im gleichen Tempo ansteigt, so die jüngste Studie der Universität Keele, Vereinigtes Königreich.  
So waren laut Statista, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems im Jahr 2020 für rund 21,2 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) aller DAK-Versicherten verantwortlich und damit der Hauptgrund für Arbeitsunfähigkeit in diesem Jahr.*  

Neben den genannten Gründen spielt auch der Anspruch auf einen attraktiven Arbeitsplatz eine zunehmende Rolle. 

3 Anforderungen an einen gesunden Arbeitsplatz 

In diesem Beitrag gehen wir auf drei häufige Herausforderungen ein und bieten Lösungen an, wie Sie Ihren 50+ Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen einen ergonomischeren Arbeitsplatz und damit ein längeres, gesundes und motiviertes Arbeitsleben bieten können. 

Ältere Mitarbeiter sind motiviert und engagiert bei der Arbeit, und sie sind ein integraler Bestandteil einer ausgewogenen Belegschaftsstruktur. Mit zunehmendem Alter hat der Körper jedoch andere Anforderungen. 

1.    Älter werdende Augen erfordern eine optimale Beleuchtung des Arbeitsplatzes

Treston Naturled lighting
Das Licht sollte in verschiedene Ausrichtungen zu variieren sein

Schlechte Lichtverhältnisse wirken sich belastend auf die Gesundheit und die Stimmung aus. Sie führen zu Kopfschmerzen durch überanstrengtes Sehen, verursachen Augenprobleme, steigern die Nervosität, erzeugen eine depressive Stimmung und schwächen die Immunabwehr.** 

Der Alterungsprozess beeinträchtigt alle Sinne, am stärksten jedoch das Sehvermögen. Wenn die Augen älter werden, steigt der Bedarf an Licht. Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz ist deshalb immens wichtig. Sie beugt Erkrankungen vor und ist notwendig, um die Arbeitsaufgaben optimal erfüllen zu können.  

Die gute Nachricht ist, dass die richtige Beleuchtung für einen Arbeitsplatz in der Regel leicht umzusetzen ist.  

  • Ziehen Sie dimmbare Leuchten in Betracht, vor allem, wenn der Arbeitsplatz von unterschiedlichen Mitarbeitern genutzt wird. So kann jeder, unabhängig von seinem Alter oder seinen persönlichen Vorlieben, mühelos die richtige Helligkeit für den Arbeitsplatz einstellen. Vermeiden Sie hohe Kontraste am Arbeitsplatz. Ein alterndes Auge passt sich nicht mehr so schnell an unterschiedliche Lichtverhältnisse an. Ist der Arbeitsplatz hell und andere Objekte stehen anderswo in schwächerem Licht, müssen die Augen viele Anpassungsbewegungen machen und ermüden schneller.  

  • ermöglichen Sie, das Licht in verschiedene Ausrichtungen zu variieren, so dass eine optimale Ausleuchtung möglich ist.  

  • Nutzen Sie Tageslichtleuchten. Sie sorgen für gute Lichtverhältnisse und fördern die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter.  

2.    Die Kräfte nehmen ab  

Treston ergonomics mature employee
Ergonomische Arbeitsstationen erleichtern die phyische Arbeit

Studien zeigen, dass die körperliche Leistungsfähigkeit bei Menschen zwischen 40 und 60 Jahren um 20 % abnimmt (Kenny G, Yardley J, Martineau L, Jay O. Physical work capacity in older adults: Implications for the ageing worker. Am J Ind Med 2008; 51:610-625). Das heißt, es gibt einen Rückgang der Muskelmasse und -kraft, der Feinmotorik und der Ausdauer. Durch regelmäßiges Training kann dem zwar entgegengewirkt werden, aber das allein reicht nicht aus. Arbeitnehmer verbringen einen großen Teil Ihres Lebens bei der Arbeit. Entsprechend muss der Arbeitsplatz danach gestaltet werden.  

Folgendes sollte bei der Gestaltung eines ergonomischen Arbeitsplatzes beachtet werden: 

  • Höhenverstellbare Arbeitstische mit Zubehör 

  • Platzierung und einfache Erreichbarkeit von Arbeitsmitteln 

  • Beleuchtung am Arbeitsplatz 

  • Anpassbarer Arbeitsstuhl 

  • Kann die Arbeit abwechselnd im Stehen und im Sitzen verrichtet werden? 

  • Leicht bewegbare Transportwagen 

Durch Anpassung des Arbeitsplatzes an die individuellen Bedürfnisse des Mitarbeiters und die Entwicklung der Arbeitsumgebung und -methoden lassen sich körperliche Anstrengungen reduzieren, gesundheitliche Schäden vorbeugen, Krankheitsstände reduzieren und gleichzeitig die Produktivität des Unternehmens steigern.  

3.    Erholung während und nach dem Arbeitstag spielt eine immer größere Rolle  

Können sich Menschen, die älter als fünfzig Jahre sind, nicht ausreichend von ihrer Arbeit erholen, steigt ihr Erschöpfungsrisiko signifikant an. 

Laut einer österreichweiten Gesundheitsbefragung wurde nachgewiesen, dass ein Drittel der befragten Frauen bereits ab dem 50. Lebensjahr über den Zustand dauerhafter Erschöpfung klagen. Bei Männern steigt das Erschöpfungsrisiko bei fehlender Erholung ab dem 55. Lebensjahr ebenfalls dramatisch an.*** 

Wer also im Alter zu wenig Freizeit hat, ermüdet schneller als in jungen Jahren und benötigt daher in Folge noch mehr Energie, um die Anforderungen im Beruf weiterhin zu erfüllen. Das bedeutet im Umkehrschluss, ältere Arbeitnehmer, die sich in ihrer Freizeit ausreichend erholen können, bringen die gleiche Leistung wie jüngere Kollegen. Ihre Erfahrung macht sie in ihren Unternehmen sogar unersetzbar. 

Neben der Erholung nach der Arbeit, spielen Pausen während der Arbeitszeit eine große Rolle. Die Arbeitsplanung ist ein Schlüsselfaktor für die Reduzierung der Arbeitsbelastung. Planen Sie die notwendigen Pausen in den Arbeitstag ein, denn die Erholung während des Arbeitstages hat einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit und schützt vor Überlastung, und ihre Bedeutung nimmt mit zunehmendem Alter zu. Schon eine 5-minütige Pause baut Müdigkeit ab und führt laut einer Metastudie zu einer höheren Produktivität, weniger Fehlern, verbessert das seelische Wohlbefinden und verhindert körperliche Beschwerden. Wenn die Arbeit repetitiv ist oder unbequeme Körperhaltungen erfordert, ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, in den Pausen Gegenbewegungen zu machen. 

Fazit: Genügend Erholung nach und während der Arbeit sind sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeiter sinnvoll. Sie erhöhen das Wohlbefinden, verhindern Unfälle und Fehler und steigern somit die Produktivität des einzelnen und des Unternehmens. 

Grundsätzlich lässt sich feststellen: Die in Zukunft erforderliche steigende Lebensarbeitszeit setzt die gesundheitliche Prävention voraus. 

Die Kombination der Stärken junger Berufsanfänger mit qualifizierten Personen mittleren Alters und erfahrenen älteren Persönlichkeiten gewährleistet Qualität und ist zukunftsorientiert. Hierzu ist es erforderlich, dass die betrieblichen Arbeitsbedingungen für jüngere und ältere Mitarbeiter möglichst optimal gestaltet werden und dass Unternehmen für ihre Mitarbeiter, aber auch jeder Einzelne, Verantwortung für die eigene persönliche Prävention wahrnimmt. 

Haben wir den Funken in Richtung eines ergonomischeren Arbeitsplatzes gezündet? 

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Kenny G, Yardley J, Martineau L, Jay O. Physical work capacity in older adults: 
Implikationen für den alternden Arbeitnehmer. Am J Ind Med 2008;51:610-625. 
* Quelle: Statista 
** Quelle arbeitssicherheit.de 
*** Quelle kurier.at